China: Ausweitung der Importe aus Afrika geplant

2012-07-20 22:00

Wie Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao mitteilte, sollen Importe aus Afrika zukünftig ausgeweitet werden. Außerdem sollen Chinas Märkte für afrikanische Länder weiter geöffnet werden. Die Beziehungen seien jedoch keine einseitige Unterstützung durch China.

Wie Ministerpräsident Wen Jiabao am Mittwoch mitteilte, wird China seine Importe aus Afrika, die sich in den vergangen drei Jahren verdoppelt haben, auch künftig ausweiten. Darüber hinaus soll der heimische Markt für afrikanische Länder weiter geöffnet werden.

Ministerpräsident Wen äußerte sich dementsprechend während einer Rede bei einer Konferenz chinesischer und afrikanischer Unternehmer. Die Konferenz ist angegliedert an das Forum on China-Africa Cooperation, dessen fünfte Ministerkonferenz am Donnerstag in Beijing beginnen wird.

"Wir müssen eine ausgewogene Entwicklung des Handels zwischen China und Afrika fördern. China wird den Import afrikanischer Produkte ausbauen und seine Märkte für afrikanische Länder weiter öffnen", sagte der Ministerpräsident.

Seit dem Jahr 2000 hat das Forum trotz einer Reihe globaler Finanzkrisen ab 2008 einen starken Anstieg von Chinas Handel mit Afrika beobachtet.

Im Jahr 2011 erreichte der Handel zwischen China und Afrika 166,3 Milliarden US-Dollar (135 Milliarden Euro) und lag damit 16-mal höher als noch im Jahr 2000. Außerdem verzeichnete Afrika einen Handelsbilanzüberschuss von 20 Milliarden US-Dollar (16,2 Milliarden Euro).

Seit 2009 ist China Afrikas größter Handelspartner. Mehr als 2000 chinesische Unternehmen investieren derzeit in Afrika.

Lu Shaye, Generaldirektor der Abteilung für afrikanische Angelegenheiten im Außenministerium, erklärte am Mittwoch gegenüber Reportern, dass 60 Prozent der nach China importierten afrikanischen Produkte gegenwärtig zollfrei eingeführt werden könnten.

Er fügte hinzu, dass, basierend auf den Regeln der WTO, erwartet würde, dass der Anteil innerhalb der nächsten Jahre 95 Prozent erreiche.

Liu Guijin, ehemaliger Sonderbeauftragter der chinesischen Regierung für afrikanische Angelegenheiten, sagte, Chinas Zusammenarbeit mit Afrika sollte nicht als einseitige Hilfe interpretiert werden.

"Afrika hat auch China geholfen. Das ist gegenseitig", sagte Liu.

Afrika hat sich zur zweitgrößten Quelle chinesischer Ölimporte und zu einem Hauptziel chinesischer Investitionen entwickelt, fügte er hinzu.

Außerdem hätten einige afrikanische Länder ihr Bestes versucht, um China zu helfen, obwohl sie vielleicht nicht allzu viel zu bieten haben, sagte Liu.

"Nach dem Wenchuan-Erdbeben (im Jahr 2008) spendete Äquatorial-Guinea, ein Land mit einer Bevölkerung von weniger als einer Million Einwohnern, etwa eine Million Euro an China. Das war mehr als ein Euro pro Bürger aus diesem Land", erklärte Liu.

"Obwohl es sich dabei um keine große Zahl handelte, berührte uns das sehr."

Afrikanische Länder spielten ebenfalls eine große Rolle, Beijing dabei zu unterstützen, seinen Sitz bei den Vereinten Nationen im Jahr 1971 zurückzuerhalten, sagte Liu.

"Unsere Unterstützung für Afrika ist auch eine Gegenleistung für die Hilfe. Außerdem geht es dabei auch um die Verantwortung einer großen Nation."