Visionen und Aktionen zum gemeinsamen Aufbau des Wirtschaftsgürtels entlang der Seidenstraße und der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts

2015-04-08 03:00

Visionen und Aktionen zum gemeinsamen Aufbau des Wirtschaftsgürtels entlang der Seidenstraße und der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts

Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform

Außenministerium

Handelsministerium

März 2015

Inhalt

Vorwort

I. Zeitlicher Hintergrund

II. Prinzipien des gemeinsamen Aufbaus

III. Rahmengedanken

IV. Schwerpunkte der Zusammenarbeit

V. Kooperationsstrukturen

VI. Öffnung der verschiedenen Regionen Chinas

VII. Chinas Engagement

VIII. Gemeinsame Schaffung einer schönen Zukunft

Vorwort

Vor mehr als 2000 Jahren erschloss die fleißige und tapfere eurasische Bevölkerung mehrere Wege für Handel und Kulturaustausch zwischen den Zivilisationen in Asien, Europa und Afrika. Später wurden sie alle „Seidenstraße" genannt. Über Jahrhunderte wurde der Geist der Seidenstraße – Frieden und Zusammenarbeit, Offenheit und Inklusion, gegenseitiges Lernen und gemeinsames Gewinnen – von Generation zu Generation weitergereicht und damit wurde der Fortschritt der menschlichen Zivilisation gefördert. Als ein wichtiges Band zur Förderung der Prosperität und Entwicklung der Länder entlang der Route gilt der Geist der Seidenstraße als ein Symbol für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Ost und West sowie als ein gemeinsames historisches und kulturelles Erbe aller Länder der Welt.

Im 21. Jahrhundert, einer neuen Ära mit Frieden, Entwicklung, Zusammenarbeit und gemeinsamem Gewinnen als Hauptthemen, und angesichts der immer noch schwachen Weltwirtschaft sowie der komplexen internationalen und regionalen Lage ist die Weiterführung und Verbreitung des Geistes der Seidenstraße besonders wichtig und wertvoll.

Im September und Oktober 2013 hat der chinesische Staatspräsident Xi Jinping beim Besuch der zentral- und südostasiatischen Staaten das wichtige Konzept über den gemeinsamen Aufbau eines Wirtschaftsgürtels entlang der Seidenstraße und einer maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts („Ein Gürtel und eine Straße") vorgebracht, das die hohe Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf sich lenkte. Auf der China-ASEAN-Expo 2013 kündigte Chinas Ministerpräsident Li Keqiang nachdrücklich an, eine den ASEAN-Mitgliedern zugewandte maritime Seidenstraße aufzubauen und damit strategische Unterstützungspunkte für die Entwicklung der Binnenländer zu errichten. Der Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" wird die wirtschaftliche Prosperität der betroffenen Länder und die regionale Wirtschaftszusammenarbeit fördern, den Austausch und das gegenseitige Lernen zwischen unterschiedlichen Kulturen verstärken, den Frieden und die Entwicklung der Welt vorantreiben und ist daher eine großartige Sache zum Wohle der ganzen Weltbevölkerung.

Der Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" ist ein systematisches Projekt. Dazu muss man den Prinzipien der gemeinsamen Beratung, der gemeinsamen Entwicklung und des gemeinsamen Gewinnens folgen, und die gegenseitige Kopplung der Entwicklungsstrategien der Länder entlang der Route vorantreiben. Um das Konzept „Ein Gürtel und eine Straße" voranzubringen, der alten Seidenstraße neue Vitalität zu verleihen, die eurasischen und afrikanischen Länder durch neue Formen enger miteinander zu verbinden und ihre Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen auf ein höheres Niveau zu bringen, erstellt und veröffentlicht die chinesische Regierung die Visionen und Aktionen zum gemeinsamen Aufbau des Wirtschaftsgürtels entlang der Seidenstraße und der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts.

I. Zeitlicher Hintergrund

Heute durchläuft die Welt gerade komplexe und tief greifende Veränderungen. So sind die tief gehenden Auswirkungen der internationalen Finanzkrise weiterhin spürbar, die Wiederbelebung der Weltwirtschaft weist keine starke positive Tendenz auf und fällt ungleich aus; die Struktur von Investition und Handel in der Weltund die Regeln für Investition und Handel im multilateralen Rahmen sind mit einschneidenden Regulierungen konfrontiert; die Entwicklungsfrage ist für alle Länder nach wie vor ernst.

Das Konzept zum gemeinsamen Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" entspricht dem Trend der Multipolarisierung der Welt, der wirtschaftlichen Globalisierung, der kulturellen Vielfalt und der Informatisierung der Gesellschaft, folgt dem Geist der offenen regionalen Zusammenarbeit und zielt auf die Wahrung des globalen Freihandelssystems und der offenen Weltwirtschaft ab. Das Ziel des Konzeptes liegt darin, eine geordnete und freie Zirkulation von Wirtschaftsfaktoren, eine hocheffiziente Verteilung von Ressourcen und eine tief greifende Integration von Märkten zu fördern, und die betroffenen Länder zu ermutigen, ihre Wirtschaftspolitik zu koordinieren, die regionale Zusammenarbeit in mehr Bereichen, auf höherem Niveau und auf tieferen Ebenen zu entfalten und gemeinsam eine offene, tolerante und ausgeglichene Struktur für die regionale Wirtschaftszusammenarbeit aufzubauen, die allen Beteiligten zugutekommt. Das Konzept entspricht den grundlegenden Interessen der internationalen Gemeinschaft, spiegelt das gemeinsame Ideal und den schönen Wunsch der menschlichen Gesellschaft wider, ist eine aktive Erforschung eines neuen Modells der internationalen Zusammenarbeit und des globalen Regierens und wird dem Frieden und der Entwicklung der Welt neue positive Energie geben.

Beim Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" setzt man sich für die Konnektivität zwischen Asien, Europa, Afrika und den umliegenden Ozeanen ein. Entsprechende Partnerschaften zwischen den betroffenen Ländern werden geschlossen und verstärkt, um ein allseitiges, vielschichtiges und kombiniertes Konnektivitäts-Netzwerk aufzubauen und so zur pluralistischen, selbstständigen, ausgeglichenen und nachhaltigen Entwicklung der beteiligten Länder beizutragen. Die Konnektivitäts-Projekte im Rahmen des Konzeptes „Ein Gürtel und eine Straße" werden die Anpassung und Kopplung von Entwicklungsstrategien der betroffenen Länder vorantreiben, das Marktpotenzial in den betroffenen Regionen entfalten, Investitionen und Konsum fördern sowie Nachfrage und Arbeitsplätze schaffen. Darüber hinaus werden der Austausch und das gegenseitige Lernen zwischen verschiedenen Kulturen verbessert, damit die Völker der betroffenen Länder einander kennen lernen, vertrauen und respektieren sowie gemeinsam ein harmonisches, friedliches und wohlhabendes Leben genießen.

Heute ist die chinesische Wirtschaft in hohem Maße mit der Weltwirtschaft verbunden. China wird unbeirrt an der grundsätzlichen nationalen Öffnungspolitik festhalten, eine neue Struktur umfassender Öffnung schaffen und sich noch intensiver in das Weltwirtschaftssystem integrieren. Der Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" ist für China notwendig, um sowohl die Öffnung nach außen zu erweitern und zu vertiefen als auch die Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen mit allen Ländern der Welt zu verbessern. China will mehr Verantwortung übernehmen und Pflichten erfüllen, sofern es in seinen Kräften steht, und einen noch größeren Beitrag zu Frieden und Entwicklung der Menschheit leisten.

II. Prinzipien des gemeinsamen Aufbaus

Befolgung der Zielsetzungen und Grundsätze der UNO-Charta. Wir sollten die Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz, nämlich gegenseitige Achtung von Souveränität und territorialer Integrität, gegenseitiger Nichtangriff, gegenseitige Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten, Gleichberechtigung und gegenseitiger Nutzen sowie friedliche Koexistenz, befolgen.

Festhalten am Prinzip der Offenheit und Zusammenarbeit. „Ein Gürtel und eine Straße" betrifft vor allem die Länder entlang der alten Seidenstraße, beschränkt sich jedoch nicht darauf. Alle Länder sowie alle internationalen und regionalen Organisationen können sich daran beteiligen, damit immer mehr Regionen von den Erfolgen beim gemeinsamen Aufbau profitieren.

Förderung von Harmonie und Inklusion. China befürwortet die kulturelle Toleranz und respektiert die Wahl der anderen Länder in Hinsicht auf den Entwicklungsweg und das Entwicklungsmodell. Verschiedene Kulturen sollten den Dialog intensivieren, nach Gemeinsamkeiten suchen und einander gegenüber tolerant sein, um damit friedlich zu koexistieren und eine gemeinsame Prosperität zu erleben.

Beachtung der Funktion des Marktes. In Übereinstimmung mit den Gesetzen des Marktes und den international geltenden Regeln werden die entscheidende Rolle des Marktes bei der Ressourcenallokation sowie die Funktion der Unternehmen als Hauptakteure zur Geltung gebracht. Gleichzeitig soll die Funktion der Regierung angemessen zur Entfaltung gebracht werden.

Betonung von gegenseitigem Nutzen und gemeinsamem Gewinnen. Man soll die Interessen und Anliegen aller Beteiligten berücksichtigen, die übereinstimmenden Interessenbereiche und den größten gemeinsamen Nenner für die Zusammenarbeit finden. Alle Beteiligten können ihre Weisheit und Kreativität sowie ihre Stärken und Potenziale voll zur Geltung bringen.

III. Rahmengedanken

„Ein Gürtel und eine Straße" stellt einen Weg der Zusammenarbeit und des gemeinsamen Gewinnens dar, der zur gemeinsamen Entwicklung und Prosperität führt, sowie einen Weg des Friedens und der Freundschaft, der das Verständnis und Vertrauen vermehrt sowie den allseitigen Austausch stärkt. Die chinesische Regierung schlägt vor, in Übereinstimmung mit den Ideen „Frieden und Zusammenarbeit, Offenheit und Inklusion, gegenseitiges Lernen und gemeinsames Gewinnen" die praktische Zusammenarbeit umfassend zu fördern und schließlich eine Interessen-, Schicksals- und Verantwortungsgemeinschaft zu schaffen, die durch gegenseitiges politisches Vertrauen, wirtschaftliche Integration und kulturelle Toleranz gekennzeichnet ist.

„Ein Gürtel und eine Straße" durchzieht den asiatischen, europäischen und afrikanischen Kontinent: am einen Ende befindet sich der rege ostasiatische Wirtschaftskreis und am anderen Ende liegt der entwickelte europäische Wirtschaftskreis, die Länder dazwischen weisen ein enormes wirtschaftliches Entwicklungspotenzial auf. Durch den Wirtschaftsgürtel entlang der Seidenstraße wird China vor allem über Mittelasien und Russland mit Europa (Ostsee), über Mittel- und Westasien mit dem Persischen Golf und dem Mittelmeer sowie über Südost- und Südasien mit dem Indischen Ozean verbunden. Die maritime Seidenstraße des 21. Jahrhunderts verläuft von chinesischen Küstenhäfen einerseits über das Südchinesische Meer und den Indischen Ozean bis Europa, und andererseits über das Südchinesische Meer bis zum Südpazifik.

Dem Verlauf von „Ein Gürtel und eine Straße" entsprechend, soll man auf dem Festland mit Hilfe der internationalen Verkehrs- und Transportwege, mit großen Städten entlang des „Gürtels" als Stütze, mit wichtigen Industrieparks für Wirtschaft und Handel als Kooperationsplattformen gemeinsam neue eurasische Kontinentalbrücken bauen sowie Korridore für die internationale Wirtschaftszusammenarbeit schaffen, darunter China-Mongolei-Russland, China-Mittelasien-Ostasien und China-Indochinesische Halbinsel; auf der Seeroute werden mit wichtigen Häfen als Knotenpunkte ungehinderte, sichere und hocheffiziente Transportwege errichtet. Die zwei Wirtschaftskorridore China-Pakistan und Bangladesch-China-Indien-Myanmar stehen in engem Zusammenhang mit dem Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße", durch eine weitere Förderung der Zusammenarbeit werden noch größere Fortschritte erzielt.

„Ein Gürtel und eine Straße" stellt eine grandiose Wirtschaftsvision für die betroffenen Länder dar, die sich durch Offenheit und Zusammenarbeit auszeichnet. Alle Länder sollten gemeinsame Anstrengungen unternehmen, das Ziel des gegenseitigen Nutzens und Vorteils sowie der gemeinsamen Sicherheit verfolgen und sich um die Verbesserung der regionalen Infrastruktur bemühen, damit sichere und hocheffiziente Verkehrsnetze zu Land, See und Luft im Wesentlichen gebildet werden und die Konnektivität ein neues Niveau erreicht. Die Erleichterung von Investition und Handel wird weiter verbessert, ein Netzwerk hochwertiger Freihandelszonen wird entstehen, die wirtschaftlichen Beziehungen werden enger gestaltet und das gegenseitige politische Vertrauen wird vertieft. Durch den umfassenderen und intensiveren Kulturaustausch werden verschiedene Kulturen voneinander lernen und eine gemeinsame Prosperität erleben, die Völker werden sich besser kennen lernen und miteinander verkehren sowie Frieden und Freundschaft pflegen.

IV. Schwerpunkte der Zusammenarbeit

Die Länder entlang der Route „Ein Gürtel und eine Straße" verfügen über unterschiedliche Ressourcen, und können einander wirtschaftlich gut ergänzen. Aus diesem Grund sind das Potenzial und der Spielraum für die Zusammenarbeit sehr groß, die vor allem in den folgenden Bereichen erfolgt:

Politische Kommunikation. Die Verstärkung der politischen Kommunikation stellt eine wichtige Garantie für den Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" dar. Man soll die Zusammenarbeit zwischen den Regierungen intensivieren, mehrstufige Strukturen für die makropolitische Kommunikation und den Austausch zwischen den Regierungen aktiv etablieren, die Interessenverschmelzung vertiefen, das gegenseitige politische Vertrauen fördern und einen neuen Konsens für die Zusammenarbeit erzielen. Alle Länder entlang der Route könnten sich miteinander eingehend über die Strategien und Maßnahmen zur wirtschaftlichen Entwicklung austauschen und sie aufeinander abstimmen, gemeinsam die Planungen und Maßnahmen zur regionalen Zusammenarbeit ausarbeiten und voranbringen, die Probleme bei der Zusammenarbeit durch Konsultationen lösen und gemeinsam die praktische Zusammenarbeit und die Durchführung von Großprojekten politisch unterstützen.

Infrastrukturelle Konnektivität. Die infrastrukturelle Konnektivität genießt beim Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" hohe Priorität. Auf der Grundlage der Achtung der jeweiligen nationalen Souveränität und Sicherheitsinteressen sollten die Länder entlang der Route ihre Infrastrukturausbaupläne und ihr technisches Normensystem aufeinander abstimmen, um gemeinsam den Aufbau von internationalen Hauptverkehrs- und -transportwegen voranzutreiben und schrittweise ein Infrastrukturnetz zu schaffen, das verschiedene asiatische Subregionen sowie Asien, Europa und Afrika miteinander verbindet. Beim Bau, Betrieb und Management von Infrastrukturanlagen soll die kohlenstoffarme Wirtschaftsweise betont werden, um auch auf diesem Weg dem Klimawandel zu begegnen.

Bei der Verkehrsinfrastruktur sollen wichtige Durchgangsstraßen, Schlüsselknotenpunkte und Schwerpunktprojekte die zentrale Rolle spielen. Vorrangig sollen die noch fehlenden Verbindungsstrecken angelegt und Engpässe entlastet sowie die Anlagen zur Verkehrssicherheit und -regelung komplettiert werden, um die Passierbarkeit der Straßen zu verbessern. Man wird zudem eine einheitliche Koordinationsstruktur für den Transport auf der ganzen Strecke einrichten und damit die organische Verbindung von internationaler Zollabfertigung, Umschlag und multimodalem Transport fördern. Kompatible und standardisierte Transportregeln zur Erleichterung des internationalen Transports sind schrittweise aufzustellen. Der Infrastrukturausbau an Grenzübergängen wird vorangetrieben, um den See- und Überlandtransport ungehindert fließen zu lassen. Der gemeinsame Aufbau von Häfen wird gefördert, die Zahl und Verkehrsdichte der Schifffahrtslinien auf See werden erhöht und die Zusammenarbeit bei der Informatisierung der maritimen Logistik intensiviert. Ferner werden Plattformen und Strukturen zur umfassenden Zusammenarbeit im Bereich Zivilluftfahrt ausgebaut und die Modernisierung der entsprechenden Infrastruktur beschleunigt.

Man wird die Zusammenarbeit hinsichtlich der energieinfrastrukturellen Konnektivität verstärken, gemeinsam die Sicherheit der Transportwege wie Öl- und Gaspipelines gewährleisten, den Aufbau von grenzüberschreitenden elektrizitätswirtschaftlichen Projekten und Stromfernleitungen fördern und die regionale Zusammenarbeit bei der Modernisierung von Stromnetzen aktiv durchführen.

Der Netzwerkaufbau von grenzüberschreitenden Hauptleitungen der Telekommunikation wie Glasfaserkabeln wird gemeinsam vorangetrieben, um das Konnektivitätsniveau der internationalen Telekommunikation zu erhöhen und eine „ungehinderte informationstechnische Seidenstraße" aufzubauen. Zudem wird der Ausbau von bilateralen Glasfaserkabeln beschleunigt, das Projekt für interkontinentale Unterseekabel geplant und durchgeführt und das Satellitenkommunikationssystem vervollständigt, um den Austausch und die Zusammenarbeit im Informationsbereich zu erweitern.

Freier Handelsverkehr. Die Zusammenarbeit in Investition und Handel bildet einen wichtigen Aspekt beim Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße". Man soll sich für entsprechende Erleichterungen einsetzen sowie diesbezügliche Barrieren beseitigen, um ein gutes Umfeld für Investition und Handel in den jeweiligen Ländern und in der ganzen Region zu schaffen. China wird sich aktiv mit den Ländern und Gebieten entlang der Route über die Gründung von Freihandelszonen beraten, um ihr Entwicklungspotenzial freizusetzen und die „Torte der Zusammenarbeit" möglichst groß und gut schmeckend zu machen.

Alle Länder entlang der Route sollten die Zusammenarbeit ihrer Zollbehörden beim Informationsaustausch, bei der gegenseitigen Anerkennung von Kontrollergebnissen und bei der Gesetzesdurchführung verstärken, und darüber hinaus die bi- wie multilaterale Zusammenarbeit in den Bereichen Überprüfung oder Kontrolle und Quarantäne, Beglaubigung und Zertifizierung sowie Messverfahren und Statistiken intensivieren, um das Inkrafttreten und die Umsetzung des WTO-Abkommens über Handelserleichterungen zu fördern. Man wird ferner die Einrichtungen für die Zollabfertigung an Grenzübergängen verbessern, die Einführung des „Ein-Schalter-Service", womit man alle notwendigen Formalitäten an ausschließlich einem Schalter erledigen kann, beschleunigen, um die Zollabfertigungskosten zu reduzieren und die allgemeine Leistungsfähigkeit der Zollkontrolle zu steigern. Zur Sicherstellung und Erleichterung der Versorgungsketten wird die Koordination der grenzüberschreitenden Kontrollverfahren gefördert, die internationale Online-Überprüfung von Test- und Quarantänebescheinigungen ermöglicht und die gegenseitige Anerkennung der AEO-Unternehmen (Authorised Economic Operator) verwirklicht. Die nichttarifären Handelshemmnisse sind zu reduzieren und die Transparenz der technischen Handelsmaßnahmen zu erhöhen, um gemeinsam das Niveau der Handelsfreiheit und -erleichterung zu heben.

Es wird angestrebt, die Handelsbereiche zu erweitern, die Handelsstruktur zu optimieren, neue Wachstumsfelder des Handels zu erschließen und die Handelsbalance zu fördern. Man wird zudem die Handelsformen erneuern und neue Geschäftsmodelle wie den grenzüberschreitenden E-Commerce entwickeln. Ein Förderungssystem für den Dienstleistungshandel wird etabliert und vervollständigt, um einerseits den traditionellen Handel zu konsolidieren und auszubauen und andererseits tatkräftig den modernen Dienstleistungshandel anzukurbeln. Die Investitionen und der Handel sind organisch miteinander zu verbinden, um den Handel durch Investitionen zu fördern.

Man soll die Erleichterung von Investitionen beschleunigen und Investitionsbarrieren beseitigen. Die bilateralen Beratungen über Investitionsschutz- und Doppelbesteuerungsabkommen werden intensiviert, um die legitimen Rechte und Interessen der Investoren zu schützen.

Man wird gegenseitig neue Investitionsbereiche erschließen und eine tief gehende Zusammenarbeit in Bereichen wie Land-, Forst- und Viehwirtschaft, Fischerei, Landmaschinen sowie Produktion und Verarbeitung von Agrarprodukten durchführen. Auch die Kooperation auf den Gebieten marine Aquakultur, Hochseefischerei, Verarbeitung von Fischerei- und Algenprodukten, Meerwasserentsalzung, marine Biopharmazie, maritimes Ingenieurwesen, Umweltschutz und maritimer Tourismus ist aktiv zu fördern. Die Zusammenarbeit bei der Erkundung und Erschließung von traditionellen Energieressourcen wie Kohle, Erdöl und -gas sowie metallhaltigen Mineralien, bei der Entwicklung von sauberen und erneuerbaren Energien wie Wasser- und Windkraft, Atom- und Solarenergie sowie bei der Energieverarbeitung und -umwandlung direkt vor Ort oder in der Nähe wird energisch gefördert, um eine integrierte Energieindustriekette in den beteiligten Ländern zu schaffen. Auch die Energie-Zusammenarbeit in den Bereichen Feinverarbeitungstechnik, Anlagen und ingenieurtechnische Dienstleistungen wird verstärkt.

Nach den Prinzipien der Vorteilsergänzung, des gegenseitigen Nutzens und des gemeinsamen Gewinnens sollten die Länder entlang der Route ihre Zusammenarbeit in aufstrebenden Industriezweigen wie Informationstechnik der neuen Generation, Biotechnologie, neue Energiequellen und neue Materialien intensivieren und eine Kooperationsstruktur für Risikokapitalbeteiligungen einrichten.

Man wird die Arbeitsteilung und die Standortverteilung der Industrieketten optimieren, die koordinierte Entwicklung von Industrien am oberen und unteren Ende der Produktionskette sowie von verwandten Industrien fördern, die Gründung von Systemen für Forschung und Entwicklung sowie für Produktion und Vertrieb unterstützen, um die Fähigkeit zur Entwicklung und Umsetzung von Industrien unterstützenden Maßnahmen und die umfassende Konkurrenzfähigkeit der Region zu erhöhen. Die gegenseitige Öffnung des Dienstleistungssektors wird erweitert, um seine Entwicklung in der Region voranzutreiben. Ferner sind neue Modelle für Investitionskooperationen zu erforschen, der gemeinsame Aufbau von verschiedenen Industrieparks wie z. B. Wirtschafts- und Handelszusammenarbeitszonen im Ausland sowie Wirtschaftskooperationszonen in Grenzgebieten wird unterstützt, um die Entwicklung von Industrieclustern zu fördern. Bei Investition und Handel soll man das Umweltbewusstsein hervorheben und die Zusammenarbeit beim Umwelt-, Artenvielfalt (besser: Schutz der Artenvielfalt)- und Klimaschutz forcieren, um gemeinsam eine „grüne Seidenstraße" aufzubauen.

China begrüßt Investitionen von Unternehmen aus allen Ländern, und ermutigt gleichzeitig auch seine eigenen Unternehmen, Investitionen in den Bereichen Infrastruktur und Industrie in den Ländern entlang der Route zu tätigen. Die Unternehmen werden darin unterstützt, nach den Prinzipien der Gastländer zu agieren, und ihnen bei der wirtschaftlichen Entwicklung, der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Verbesserung des Lebensstandards zu helfen. Sie sollen außerdem aus eigener Initiative gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und großen Wert auf den Artenvielfalt- und Umweltschutz (besser: Schutz der Artenvielfalt und der Umwelt) legen.

Freier Kapitalverkehr. Freier Kapitalverkehr ist eine wichtige Unterstützung für den Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße". Zur Vertiefung der Zusammenarbeit im Finanzbereich wird der Aufbau des Systems zur Währungsstabilisierung, des Investitions- und Finanzierungssystems sowie des Kreditsystems in Asien gefördert. Der Umfang und das Ausmaß des bilateralen Währungstauschs und der Abrechnung in Währungen der jeweiligen Länder entlang der Route werden vergrößert, und die Öffnung und Entwicklung des asiatischen Anleihemarkts wird gefördert. Die Vorbereitungsarbeiten für die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) und die BRICS-Entwicklungsbank werden gemeinsam vorangebracht, die Beratungen über die Gründung einer SCO-Finanzierungsinstitution (Shanghai Cooperation Organization) durchgeführt und die Errichtung und Inbetriebnahme des Seidenstraßen-Fonds beschleunigt. Die pragmatische Zusammenarbeit im China-ASEAN- und im SCO-Bankenverband wird vertieft, und die multilaterale Zusammenarbeit im Finanzbereich wie Gewährung von Konsortial- und Bankkrediten durchgeführt. Die Regierungen der Länder entlang der Route sowie ihre Unternehmen und Finanzinstitutionen mit höherer Kreditwürdigkeit werden unterstützt, RMB-Anleihen in China zu emittieren. Chinesische Finanzinstitutionen und Unternehmen, die entsprechenden Anforderungen genügen, dürfen auch im Ausland Anleihen in RMB oder ausländischen Währungen ausgeben; sie werden dazu ermuntert, die in den Ländern entlang der Route beschafften Geldmittel auch dort zu investieren.

Zur intensiven Zusammenarbeit bei der Finanzaufsicht wird die Unterzeichnung von entsprechenden bilateralen Grundsatzvereinbarungen (MoU) gefördert und schrittweise eine hocheffiziente Koordinationsstruktur zur Finanzaufsicht in der Region errichtet. Außerdem werden Systeme zur Risikobegegnung und Krisenbehandlung vervollkommnet, ein regionales Frühwarnsystem für Finanzrisiken sowie Austausch- und Kooperationsstrukturen zur Bekämpfung grenzüberschreitender Risiken und Krisen etabliert. Der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Kreditprüfungsbehörden und -institutionen sowie Ratingagenturen werden verstärkt, und die Funktion des Seidenstraßen-Fonds und der Staatsfonds einzelner Länder voll zur Geltung gebracht. Das Private Equity und das öffentliche Kapital werden dazu angeleitet, gemeinsam an der Umsetzung von Schwerpunktprojekten im Rahmen des Konzeptes „Ein Gürtel und eine Straße" teilzunehmen.

Völkerfreundschaft. Völkerfreundschaft legt die gesellschaftliche Grundlage für den Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße". Man soll den freundschaftlichen und kooperativen Geist der Seidenstraße weiterführen und verbreiten und umfassend den Kulturaustausch, wechselseitige Wissenschaftlerbesuche, den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen qualifizierten Fachkräften, die Zusammenarbeit im Bereich Medien, den Jugend- und Frauenaustausch sowie die Dienstleistungen der Freiwilligen fördern, um eine solide gesellschaftliche Grundlage für die Vertiefung der bi- und multilateralen Zusammenarbeit zu schaffen.

Die Anzahl der Auslandsstudenten in den jeweiligen Ländern entlang der Route wird aufgestockt und die Zusammenarbeit im Hochschulbereich verstärkt. China wird jährlich 10 000 Regierungsstipendien anbieten. Landesspezifische Kulturjahre, Kunst- und Filmfestivals sowie Fernsehwochen und Buchmessen werden veranstaltet und die Zusammenarbeit bei der Produktion und Synchronisation von hochwertigen Radioprogrammen, Fernsehspielen und Filmen gefördert. Man wird sich gemeinsam um die Aufnahme von geeigneten Objekten in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes bewerben und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen. Der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen qualifizierten Fachkräften werden vertieft.

Zur Verstärkung der Zusammenarbeit im Bereich Tourismus und zur Erweiterung seines Umfangs werden Werbewochen bzw. -monate für den Tourismus veranstaltet, Reiserouten und Tourismusprodukte zum Thema Seidenstraße kooperativ entwickelt und die Reisevisa-Beantragung noch mehr erleichtert. Im Rahmen der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts wird die Zusammenarbeit im Kreuzfahrttourismus vorangebracht. Der Sportaustausch wird aktiv gefördert und die Länder entlang der Route werden bei der Bewerbung um die Ausrichtung wichtiger internationaler Sportveranstaltungen unterstützt.

Die Zusammenarbeit mit den umliegenden Ländern beim Informationsaustausch über eine akute Seuchenlage und über Vorbeugungs- und Behandlungsmethoden sowie in der Ausbildung von Fachkräften wird ausgebaut, um ihre Kapazität zur Begegnung von öffentlichen Gesundheitskatastrophen zu steigern. China wird den betroffenen Ländern medizinische Nothilfe und weitere Unterstützung gewähren und mit ihnen in den Bereichen Gesundheitspflege für Frauen und Kinder, Rehabilitation von Behinderten und Bekämpfung häufig auftretender Infektionskrankheiten wie Aids, Tuberkulose und Malaria zusammenarbeiten. Auch auf dem Gebiet der traditionellen Medizin wird die Zusammenarbeit erweitert.

Wissenschaftlich-technische Kooperationen werden verstärkt und gemeinsame Labors bzw. Forschungszentren, internationale Technologietransferzentren und Zentren für die maritime Zusammenarbeit eingerichtet; der Austausch von Wissenschaftlern und Forschern sowie ihre Zusammenarbeit bei der Lösung von Schlüsselaufgaben werden gefördert, um gemeinsam die wissenschaftlich-technische Innovationsfähigkeit zu erhöhen.

China wird durch die Integration vorhandener Ressourcen aktiv die pragmatische Zusammenarbeit mit den Ländern entlang der Route in Bereichen von gemeinsamem Interesse durchführen und voranbringen. So etwa bei der Jugendbeschäftigung, unternehmerischen Ausbildung, Entwicklung beruflicher Fähigkeiten sowie bei sozialen Sicherungsdienstleistungen und der öffentlichen Verwaltung.

Parteien und Parlamente sollen in vollem Maße ihre Brückenfunktion ausüben. Die gegenseitigen Freundschaftsbesuche von gesetzgebenden Organen, wichtigen politischen Parteien und Organisationen der Länder entlang der Route sind zu fördern. Der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Städten werden vorangetrieben. Es wird begrüßt, wenn wichtige Städte miteinander Städtepartnerschaften schließen. Dabei soll der Kulturaustausch eine zentrale Rolle spielen und die pragmatische Zusammenarbeit im Vordergrund stehen, damit mehr Musterbeispiele für Städtepartnerschaften Schule machen. Denkfabriken der Länder entlang der Route werden unterstützt, gemeinsame Forschungen zu betreiben und Foren zu veranstalten.

Der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den nichtstaatlichen Organisationen der Länder entlang der Route sollen verstärkt werden. Wohlfahrtsprojekte in den Bereichen Bildungs- und Gesundheitswesen, Entwicklung zur Armutsbekämpfung sowie Biodiversitäts- und Umweltschutz, die vor allem der einfachen Bevölkerung zugutekommen, werden umgesetzt, um die Verbesserung der Produktions- und Lebensbedingungen in den armen Gebieten entlang der Route zu fördern. Durch intensiven internationalen Austausch und Zusammenarbeit zwischen den kulturellen Medien sowie durch aktive Nutzung von Online-Plattformen und neuen Medien wird eine harmonische und freundliche kulturelle und Medienumwelt geschaffen.

V. Kooperationsstrukturen

Gegenwärtig entwickelt sich die wirtschaftliche Integration weltweit schneller denn je, und die regionale Zusammenarbeit floriert. China wird sich aktiv die bestehenden bi- und multilateralen Kooperationsstrukturen zunutze machen, um den Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" sowie die lebhafte Entwicklung der regionalen Zusammenarbeit zu fördern.

China wird die bilaterale Zusammenarbeit verstärken, die Kommunikation und Beratung auf verschiedenen Ebenen und mittels verschiedener Wege durchführen, um die umfassende Entwicklung bilateraler Beziehungen voranzubringen. China wird die Unterzeichnung von Kooperationsmemoranden bzw. -planungen fördern und eine Reihe von Vorzeigeprojekten für bilaterale Kooperationen entwickeln. Bilaterale Arbeitsstrukturen werden eingerichtet und vervollkommnet, um Durchführungs- und Aktionspläne zum Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" durch gemeinsame Studien auszuarbeiten und deren Umsetzung gemeinsam zu fördern. Die Funktion der existierenden bilateralen Strukturen wie Kooperationskommissionen, Kommissionen für Wirtschafts- und Handelszusammenarbeit sowie Koordinations-, Anleitungs- und Verwaltungskommissionen wird völlig zur Geltung gebracht, um die Kooperationsprojekte koordiniert durchzuführen.

Die Funktion der bestehenden multilateralen Kooperationsstrukturen, darunter die Shanghaier Kooperationsorganisation (SCO), China-ASEAN (10+1), die Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft (APEC), das Asia-Europe Meeting (ASEM), der Asia Cooperation Dialogue (ACD), die Konferenz über Zusammenarbeit und vertrauensbildende Maßnahmen in Asien (CICA), das Forum für chinesisch-arabische Zusammenarbeit, der Strategische Dialog zwischen China und dem Golf-Kooperationsrat, die Great Mekong Subregion (GMS) sowie die Central Asia Regional Economic Cooperation (CAREC), wird verstärkt entfaltet, um die Kommunikation mit den betroffenen Ländern zu verbessern sowie mehr Länder und Gebiete zu motivieren, am Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" teilzunehmen.

Die konstruktive Funktion der regionalen und subregionalen Foren und Ausstellungen in den Ländern entlang der Route, darunter das Bo'ao-Asienforum, die China-ASEAN-Expo, die China-Eurasien-Expo, das Euro-Asien-Wirtschaftsforum, die Chinesische internationale Messe für Investition und Handel, die China-Südasien-Expo, die Chinesisch-Arabische Expo, die Internationale Messe in Westchina, die China-Russland-Expo und das Qianhai-Kooperationsforum, wird zur Entfaltung gebracht. China unterstützt die betroffenen Länder und Regionen sowie Einzelpersonen, das historische und kulturelle Erbe entlang der alten Seidenstraße zu erkunden, veranstaltet mit ihnen zusammen Investitions- und Handelsaktivitäten sowie Kulturaustausch. China wird sich weiter für die Internationale Seidenstraßen-Kulturexpo in Dunhuang, das Internationale Seidenstraßen-Filmfestival und die Seidenstraßen-Buchmesse einsetzen. Ein internationales Gipfeltreffen „Ein Gürtel und eine Straße" wird initiiert.

VI. Öffnung der verschiedenen Regionen Chinas

Beim Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" wird China die komparativen Vorteile unterschiedlicher Landesteile voll zur Geltung bringen, eine noch aktivere Öffnungsstrategie verfolgen und die Interaktion und die Zusammenarbeit zwischen Ost-, Zentral- und Westchina intensivieren, um das Entwicklungsniveau der offenen Wirtschaft umfassend zu steigern.

Nordwesten und Nordosten. China wird den geografischen Vorteil von Xinjiang als ein wichtiges Tor nach Westen ausschöpfen, den Austausch und die Zusammenarbeit mit den zentral-, süd- und westasiatischen Ländern verstärken, um Xinjiang zum wichtigen Verkehrsknotenpunkt, zum Handels-, Logistik-, Kultur-, Wissenschafts- und Bildungszentrum sowie zum Kerngebiet des Wirtschaftsgürtels entlang der Seidenstraße aufzubauen. China wird aufgrund der umfassenden wirtschaftlichen und kulturellen Vorteile von Shaanxi und Gansu sowie der kulturellen Vorteile von Ningxia und Qinghai Xi'an (Hauptstadt von Shaanxi) zu einem neuen Stützpunkt für die Reform und Öffnung im Binnenland machen, die Erschließung und Öffnung von Lanzhou (Hauptstadt von Gansu) und Xining (Hauptstadt von Qinghai) beschleunigen und den Aufbau des Pilotgebiets der offenen Wirtschaft im Binnenland in Ningxia vorantreiben, um schließlich Verkehrs- und Transportwege, Handels- und Logistikknotenpunkte sowie wichtige Industrie- und Kulturaustauschzentren zu schaffen, die sich den zentral-, süd- und westasiatischen Ländern zuwenden. China wird den geografischen Vorteil der Inneren Mongolei – ihre Nähe zur Mongolischen Republik und zu Russland – entfalten, die Eisenbahnstrecken zwischen der Provinz Heilongjiang und Russland sowie das regionale Eisenbahnnetz in Heilongjiang vervollständigen, die Transportkooperation zwischen Heilongjiang, Jilin, Liaoning und dem Osten Russlands fördern, den Bau eines Euroasiatischen Hochgeschwindigkeitsnetzes zwischen Beijing und Moskau voranbringen und den Aufbau von wichtigen nach Norden geöffneten Städten fördern.

Südwesten. Guangxi grenzt an ASEAN-Länder entweder auf dem Festland oder über das Meer hinweg. China wird diesen geografischen Vorteil nutzen, die Öffnung und Entwicklung der Wirtschaftszone um den Golf von Tonkin und des Wirtschaftsgürtels im Einzugsgebiet des Perl- und des Xijiang-Flusses beschleunigen, internationale Verkehrs- und Transportwege nach den ASEAN-Ländern errichten, neue strategische Stützpunkte für die Öffnung und Entwicklung in Südwest- und Südchina schaffen, und so Guangxi zum wichtigen Verbindungszentrum zwischen der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts und dem Wirtschaftsgürtel entlang der Seidenstraße aufbauen. China wird auch den geografischen Vorteil von Yunnan zur Geltung bringen und den Ausbau von internationalen Transportwegen in die umliegenden Länder fördern, um Yunnan zum neuen Stützpunkt für die Wirtschaftszusammenarbeit im Rahmen der Greater Mekong Subregion (GMS) sowie zu einem Zentrum mit weitreichendem Einfluss auf süd- und südostasiatische Länder zu machen. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Tourismus und Kultur zwischen Tibet und Nepal sowie anderen Ländern vorangetrieben.

Küstengebiete, Hongkong, Macao und Taiwan. China wird die Vorteile des hohen Öffnungsgrades, der wirtschaftlichen Stärke und des weitreichenden Einflusses der Wirtschaftszonen des Jangtse-Deltas, des Perlfluss-Deltas, auf der westlichen Seite der Taiwan-Straße und um das Bohai-Meer nutzen, das Pilotgebiet für den Freihandel in Shanghai beschleunigt ausbauen und Fujian bei der Entwicklung zum Kerngebiet der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts unterstützen. Die Funktion der Öffnungs- und Kooperationszonen Qianhai (Shenzhen), Nansha (Guangzhou), Hengqin (Zhuhai) und Pingtan (Fujian) wird zur Entfaltung gebracht, die Zusammenarbeit mit Hongkong, Macao und Taiwan intensiviert, ein integriertes Wirtschaftsgebiet Guangdong-Hongkong-Macao um die Dayawan-Bucht errichtet, der Aufbau des Vorzeigegebiets für die Entwicklung der maritimen Wirtschaft in Zhejiang, des Pilotgebiets für die maritime Wirtschaft in Fujian und des neuen Bezirks auf dem Archipel Zhoushan in Zhejiang vorangetrieben sowie die Entwicklung und Öffnung von Hainan als ein internationales Reiseziel gefördert. China wird den Ausbau der Küstenhäfen von Shanghai, Tianjin, Ningbo-Zhoushan, Guangzhou, Shenzhen, Zhanjiang, Shantou, Qingdao, Yantai, Dalian, Fuzhou, Xiamen, Quanzhou, Haikou und Sanya verstärken und die Funktion von Shanghai und Guangzhou als wichtige internationale Luftfahrt-Drehkreuze verbessern. China wird die Reformen auf tieferen Ebenen(Nie gehört, tiefe Reformen, Reformen auf höheren Ebenen, intensive Reformen, tief gehende Reformen?) durch erweiterte Öffnung vorantreiben, die Systeme und Mechanismen der offenen Wirtschaft erneuern und die wissenschaftlich-technische Innovation stärken. Mit diesen Maßnahmen werden neue Vorteile in der internationalen Zusammenarbeit und Konkurrenz geschaffen, damit sich die Küstengebiete zu Pionieren und Hauptkräften für den Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße", insbesondere für den Aufbau der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts, entwickeln können. China wird die besonderen Vorteile der Auslandschinesen, der Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao nutzen und sie mobilisieren, aktiv am Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" teilzunehmen bzw. Unterstützung zu gewähren. Für die Beteiligung der Provinz Taiwan werden angemessene Maßnahmen ergriffen.

Binnenland. Die Vorteile des großflächigen Binnenlands mit reichlichen Arbeitskräften und relativ guter industrieller Basis werden zur Geltung gebracht. Gestützt von wichtigen Regionen, dazu zählen städtische Agglomerationen am Mittel- und Unterlauf des Jangtse, Chengdu-Chongqing, in Zentralchina, Hohhot-Baotou-Ordos-Yulin und Harbin-Changchun, wird China die interaktive Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Regionen und die integrierte Entwicklung der Industrie vorantreiben, Chongqing zum wichtigen Stützpunkt für die Erschließung Westchinas sowie Chengdu, Zhengzhou, Wuhan, Changsha, Nanchang und Hefei zu Stützpunkten der offenen Wirtschaft im Binnenland aufbauen. China wird die Zusammenarbeit zwischen dem Gebiet am Mittel- und Unterlauf des Jangtse und den russischen Förderationskreisen entlang der Wolga energisch fördern. Darüber hinaus werden Koordinationsstrukturen für Eisenbahntransporte und Zollkontrollen bei Grenzübergängen zwischen China und Europa etabliert und Schnelleisenbahnlinien für den Gütertransport zwischen China und Europa angelegt, um Transportwege zu schaffen, die sowohl China mit dem Ausland als auch die östlichen, zentralen und westlichen Landesteile Chinas verbinden. China wird Städte im Binnenland wie Zhengzhou und Xi'an beim Ausbau von Flughäfen und internationalen Handels- und Logistikparks unterstützen, die Zusammenarbeit zwischen Binnenland, Küstenstädten und Grenzgebieten bei der Zollkontrolle verstärken und darüber hinaus Pilotversuche für Dienstleistungen beim grenzüberschreitenden E-Commerce durchführen. Ferner wird China die Standortverteilung der Regionen unter spezieller Zollaufsicht optimieren, das Modell des Verarbeitungshandels erneuern und die industrielle Zusammenarbeit mit den Ländern entlang der Route „Ein Gürtel und eine Straße" vertiefen.

VII. Chinas Engagement

Seit mehr als einem Jahr treibt die chinesische Regierung energisch das Konzept „Ein Gürtel und eine Straße" voran. Die Kommunikation und Rücksprache sowie die pragmatische Zusammenarbeit mit den betroffenen Ländern wurden verstärkt. Die chinesische Regierung hat eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die ersten Früchte zu ernten.

Führung und Förderung durch Spitzenpolitiker. Staatspräsident Xi Jinping und Ministerpräsident Li Keqiang haben über 20 Länder besucht und darüber hinaus am Dialog zur Verstärkung der Konnektivitäts-Partnerschaften sowie an der 6. Ministerkonferenz des Forums für chinesisch-arabische Zusammenarbeit teilgenommen. Bei Zusammentreffen mit den Regierungschefs bzw. Staatsoberhäuptern haben sie im Zusammenhang mit den bilateralen Beziehungen und der regionalen Entwicklung den tiefgründigen Inhalt und die positive Bedeutung des Konzeptes „Ein Gürtel und eine Straße" eingehend dargelegt, so dass ein breiter Konsens über den gemeinsamen Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" erzielt werden konnte.

Unterzeichnung von Rahmenabkommen. Dazu gehören die Kooperationsmemoranden mit einigen Ländern über den Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße", Memoranden mit einigen Nachbarländern über die regionale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit sowie mittel- und langfristige Entwicklungsplanungen für die Wirtschafts- und Handelskooperation. Zudem wurden Programme über die regionale Zusammenarbeit zwischen China und seinen Nachbarländern ausgearbeitet.

Aufbau von Schlüsselprojekten. China hat die Kommunikation und Rücksprache mit den betroffenen Ländern verstärkt, um eine Reihe von Schlüsselprojekten in den Bereichen Infrastruktur, Investitionen, Ressourcen, Wirtschaft und Handel, Finanzen, Kultur, Umweltschutz und maritime Kooperation, deren Umsetzungsbedingungen reif sind, energisch voranzutreiben.

Bessere politische Unterstützung. Die chinesische Regierung hat verschiedene Ressourcen in Betracht gezogen und die politische Unterstützung verstärkt. China hat sich für die Errichtung der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank eingesetzt und den Seidenstraßen-Fonds aufgelegt. Die Investitionsfunktion des Fonds für die chinesisch-eurasische Wirtschaftszusammenarbeit wurde gestärkt. Der grenzüberschreitende Zahlungsausgleich von Bankabrechnungsstellen wurde gefördert. Chinesische Zahlungsinstitute wurden unterstützt, grenzüberschreitende Zahlungsgeschäfte zu tätigen. Handels- und Investitionserleichterungen sowie die Reform der regional integrierten Zollabfertigung wurden aktiv vorangetrieben.

Schaffung von Kooperationsplattformen. Verschiedene internationale Gipfel, Foren, Symposien und Messen unter dem Motto „Ein Gürtel und eine Straße" wurden veranstaltet. Sie haben viel dazu beigetragen, das gegenseitige Verständnis zu verbessern, mehr Konsens zu erzielen und die Zusammenarbeit zu vertiefen.

VIII. Gemeinsame Schaffung einer schönen Zukunft

Der gemeinsame Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" geht auf die Initiative Chinas zurück, ist jedoch auch ein gemeinsamer Wunsch von China und den anderen Ländern entlang der Route. An diesem neuen Ausgangspunkt will China mit diesen Ländern zusammen den Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" als eine Chance begreifen, gleichberechtigte Konsultationen durchführen und die Interessen und Ansprüche aller Seiten berücksichtigen, um gemeinsam die Öffnung, den Austausch und die Integration in größeren Bereichen, auf höherem Niveau und auf tieferen Ebenen voranzubringen. Das Konzept „Ein Gürtel und eine Straße" ist durch Offenheit und Inklusion gekennzeichnet und alle Länder der Welt und alle internationalen und regionalen Organisationen sind willkommen, sich an dessen Umsetzung zu beteiligen.

Als Mittel zum Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" spielen die Zielkoordination und die politische Kommunikation eine Hauptrolle, dabei strebt man nicht unbedingt nach Gleichheit. Stattdessen weist das Konzept hohe Flexibilität und Elastizität auf und seine Umsetzung ist ein pluralistischer und offener Kooperationsprozess. China ist bereit, mit allen Ländern entlang der Route ständig die Aspekte und Formen der Zusammenarbeit im Rahmen dieses Konzeptes zu vervollständigen und zu verbessern, gemeinsam den Zeit- und den Fahrplan auszuarbeiten und sie aktiv den Entwicklungs- und den regionalen Kooperationsplänen der betroffenen Länder anzupassen.

China ist bereit, mit allen Ländern entlang der Route im Rahmen der bestehenden bi- und multilateralen sowie regionalen und subregionalen Kooperationsstrukturen gemeinsam Studien, Foren, Ausstellungen, Personalausbildung, Austausch und Besuche durchzuführen, um das Verständnis und die Anerkennung des Gehalts sowie der Zielsetzungen und Aufgaben beim Aufbau von „Ein Gürtel und eine Straße" unter den betroffenen Ländern zu verbessern.

China ist bereit, mit allen Ländern entlang der Route die Entwicklung von Vorzeigeprojekten mit sicherem Schritt voranzutreiben, eine Reihe von Projekten, die den bilateralen und multilateralen Interessen Rechnung tragen, festzulegen, die Projekte, die von betroffenen Parteien anerkannt und deren Umsetzungsbedingungen reif sind, rechtzeitig in Angriff zu nehmen, um so früh wie möglich Erfolge zu erzielen.

„Ein Gürtel und eine Straße" stellt einen Weg des gegenseitigen Respekts und Vertrauens, einen Weg der Zusammenarbeit zum gemeinsamen Vorteil sowie einen Weg des gegenseitigen Lernens zwischen verschiedenen Kulturen dar. Solange alle Länder entlang der Route füreinander einstehen und ein gemeinsames Ziel verfolgen, werden sie bestimmt ein neues Kapitel über den Aufbau des Wirtschaftsgürtels entlang der Seidenstraße und der maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts aufschlagen und ihre Völker an den erzielten Früchten teilhaben lassen.